Sevilla, Spanien

Weitreichender Blick auf die andalusische Hauptstadt Sevilla

"Wer Sevilla nicht gesehen hat, hat noch nie ein Wunderwerk betrachtet" lautet eine andalusische Volksweisheit. Das Stadtpanorama verspricht einiges: Majestätische Bauten, barocke Theater und der Turm der größten gotischen Kirche der Welt, La Giralda, ragt als Wahrzeichen von Sevilla beinahe 100 Meter in den fast immer wolkenlosen Himmel. Spätestens bei einem Spaziergang durch die verwinkelten Gassen der Altstadt wird klar, dass der Volksmund nicht übertreibt und die Schönheit Sevillas bis ins kleinste Detail reicht.

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Sevilla als Stadt der Innenhöfe und Gassen

Mit seinen blumengeschmückten Innenhöfen, den reich verzierten, gusseisernen Balkonen, lauschigen Bodegas und kühlenden Springbrunnen, wird das ehemalige jüdische Viertel Santa Cruz während der heißen Sommermonate zur Oase. Man kann ziellos durch die Gassen schlendern und wird mit Sicherheit eher zufällig eine der Sehenswürdigkeiten entdecken. Etwa den Real Alcazar, der mit seinen zinnengekrönten Mauern direkt an die Altstadt schließt. Seit jeher Königspalast, dienen noch heute einige Räume dem König während seiner Sevillabesuche als Residenz.

Die Kathedrale Santa María de la Sede

Idyllischer Garten beim Alcazar

Am Real Alcazar warten Pferdekutschen auf die Besucher

Außer den Räumlichkeiten des Königs können andere Teile des Alcazar in Sevilla besichtigt werden und zeigen einzigartige, arabisch geprägte Mudéjar-Baukunst, die sich verschachtelt über mehrere Innenhöfe erstreckt. Die Decken und Wände sind mit christlicher Malerei versehen und jüdische Ornamente ergänzen die Verschmelzung der Kulturen, wie sie wohl harmonischer kaum zu finden ist. Vom Palast Karl V. betritt man die Gärten, die nach arabischem Vorbild in Labyrinthgängen aus Myrten- und anderen Sträuchern angelegt sind. Kleine Steinbänke laden zum Verweilen unter Orangen- und Zitronenbäumen ein.

Die Kathedrale von Sevilla

Verlässt man den Alcazar zum Plaza del Triunfo steht man direkt vor der Kathedrale von Sevilla. Länger als einhundert Jahre, von 1402 bis 1506, dauerte die erste Konstruktionsphase des Wahrzeichens von Sevilla auf einem Grundstück, auf dem zuvor eine Moschee stand. Bis heute wurden zahlreiche Erweiterung und Ãœberbauten vorgenommen, so dass die Kathedrale 73 verschiedene architektonische Stile des 15. bis 19. Jahrhunderts in einzigartiger Weise verbindet. Ein lohnender Besuch für alle Bewunderer sakraler Kunst und der Fensterglasmalerei.

La Giralda gilt als Wahrzeichen der Stadt

Der schöne Plaza de España

Der imposante Torre de Oro

Die Kathedrale 73 zur Avenida de la Constitución verlassend, kehrt man über den Plaza de San Francisco am Rathaus vorbei in die Calle Sierpes ein - dem Einkaufsparadies von Sevilla. Überdacht von Baldachinen kann man hier durch geschmackvolle Folklore-Läden bummeln und die sevillanische Tracht anprobieren, die zu jedem feierlichen Anlass getragen wird. Wer es etwas naturverbundener mag, besucht den Parque de Maria Luisa, einer der schönsten Stadtparks Spaniens. Das satte Grün, die angelegten Fischteiche mit Sinfonien aus Springbrunnen, die von marmornen Statuen umrandet sind und nicht zuletzt das Klappern der Pferdekutschen lassen einen die Zeit vergessen.

Der Palacio de España in Sevilla

Am Rande des Parks befindet sich der Palacio de España, der in einem imposanten Halbrund eigens für die Ibero-Amerikanische Ausstellung im Jahr 1929 gebaut wurde und heute als Verwaltungsgebäude dient. Seitlich ist das Gebäude von Türmen eingerahmt und an der nach innen gerundeten Frontseite sind in schönen Kachelbildern Ereignisse der spanischen Geschichte festgehalten. Zur Abendstunde bietet sich ein Spaziergang am Ufer des Guadalquivirs an. Die Treppen an einem anderen Wahrzeichen Sevillas, am Torre del Oro, führen direkt zur Promenade. Früher war der "Goldturm" Umladeplatz für das Inkagold aus Amerika, heute beherbergt der historische Riese eher unspektakulär das Marinemuseum.

Überall findet man schöne Terrassen zum Essen und Trinken

Stierkampf in Andalusien

Puente Triana traumhaft erleuchtet bei Nacht

Zwischen dem Torre del Oro und der Puente de Isabel II. befinden sich auf der Promenade zahlreiche Cafes, von wo aus der Sonnenuntergang über dem vis-a-vis gelegenen Triana genossen werden kann. In der nah gelegenen Tabakfabrik, in der sich heute Teile der Universität befinden, soll jene Carmen geliebt und gearbeitet haben, die Bizet zu der gleichnamigen Oper inspirierte.