Casa des Cervantes, Spanien

Blick auf das Museum Casa de Cervantes

Das Haus in dem Miguel de Cervantes, Autor von Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha, nur wenige Jahren lebte, kann man heute in nachkonstruierter Form besichtigen. Der Vorgarten mit seinem Brunnen wirkt bereits beim Betreten des Anwesens einladend. Der helle Steinweg führt nicht nur zum Hauseingang, sondern auch um einen Springbrunnen herum durch den Rest des Gartens. Dieser erweckt den Eindruck einer idyllischen Ruhestätte, obwohl er sich mitten im Zentrum von Valladolid 135 befindet.

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Nur zu gut kann man sich vorstellen, dass Miguel de Cervantes y Saavedra in diesem Haus die Ideen zu seinen großen Werken sammelte. Folgt man dem Steinweg am Brunnen entlang, so erreicht man die Büste des Marqués’ de la Vega Inclán. Der Marqués bekam einen Platz in diesem geschichtsträchtigen Garten, weil er das Haus gerettet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte.

Das Casa de Cervantes ist mit Efeu bewachsen und passt sich mit den grünen Türen und Fensterläden der Gartenatmosphäre perfekt an. Cervantes bewohnte während seiner Zeit in Valladolid 135 die erste Etage des Hauses. Zu dieser gelangt man über einen engen Hausflur, der bereits die Gemütlichkeit des Wohnbereiches ankündigt. Im Eingangsbereich angekommen, steht man bereits mitten in der Wohnung. Hier zeigen sich ein paar persönliche Dinge in Erinnerung an den Autor, wie zum Beispiel ein Portrait des zu der Zeit herrschenden Königs Philipp III.. Des Weiteren sind eine Tafel mit der Erklärung zu Cervantes’ Nachnamen und eine originalgetreue Kopie eines von Cervantes’ Briefen ausgestellt.

Der schöne Garten des Museums

Don Quijote kämpfte gegen Windmühlen

Denkmal für Cervantes

Zu der rechten befindet sich ein Zimmer, das urspünglich "estrado" genannt wurde und den Damen des Hauses zum Empfangen der Gäste diente. Hier steht ein Podest im arabischen Stil, bedeckt mit Teppichen und Kissen, auf dem die Frauen Platz nahmen. Um zu der Küche zu gelangen, passiert man zunächst ein kleines Schlafzimmer. Genau genommen steht in einer Nische des Durchgangs ein Bett, das damals dringend gebraucht wurde, da bis zu sieben Personen in diesem Haus wohnten.

Im Essbereich stehen ein Tisch, Schränke und Geschirr im Stil des 17. Jahrhunderts. Allerdings war dieser Raum zu Cervantes’ Zeiten ein weiteres Schlafzimmer. Durch dieses gelangt man auf direktem Wege in die Küche - das große Fenster verleiht dem ansonsten eher düsteren Raum eine frische Atmosphäre. Besondere Aufmerksamkeit verdient der Kamin, der von Töpfen, Pfannen und sonstigen Küchenartikeln umrahmt wird und den Eindruck erweckt als würde der Autor noch heute hier hausen.

Das wahrscheinlich wichtigste Zimmer befindet sich direkt vor den Gemächern Cervantes’: Im Stile einer Bibliothek gestaltet weckt vor allem der große Schreibtisch aus Walnuss- und Eichenholz das Interesse der Besucher. An diesem kreierte der große Meister der spanischen Literatur während seiner Zeit in Valladolid 135 seine Werke. Der letzte Raum in Cervantes’ Haus ist das Gemach des Autors. Es ist schlicht dekoriert und präsentiert ein großes in violett gehaltenes Bett mit Vorhängen, das als Mitgift in den Besitz des Autors gelangte.

Insgesamt strahlt das Museo Casa de Cervantes mit seinen Unebenheiten und Schrägen einen Sinn für Gemütlichkeit aus und erzeugt geichzeitig anhand von dekorativen Elementen das Bild der Arbeitsstätte eines der kreativsten Schreiber Spaniens.